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Dem immunologischen Gedächtnis bei asthmatischer Lunge auf der Spur

Bei Erkrankungen wie Asthma kann eine Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses möglicherweise asthmatische Anfälle hervorrufen.

Die genauen Mechanismen eines solchen fehlge­leiteten immunologischen Gedächtnisses will ein Wis­senschaftlerteam der Ruhrlandklinik, des Universitätsklinikums Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum untersuchen.

Das Mercator Research Center Ruhr unterstützt das Verbundprojekt „IGAL“ („Das Immunologische Ge­dächtnis der Asthmatischen Lunge“) mit 360.000 Euro.

„Erste Hinweise auf den Einfluss einzelner T-Zellpopulationen haben wir aus früheren Studien und neuen Vorarbeiten“, erläutern die Projektleiter Michaela Schedel und Sebastian Reuter von der Ruhrlandklinik und dem Universitätskli­nikum Essen.

Man habe gesehen, dass zum Beispiel CD8+-T-Zellen, die vermehrt den Botenstoff Interleukin-13 aus­schütten, schweres Asthma begünstigten und Patienten, die besonders viele dieser T-Zellen besitzen, nicht auf die typischerweise verordneten Corticosteroide ansprächen.

Die Forscher werden einerseits betroffene Asthmapatienten untersuchen, zum anderen in Mausexperi­menten die Faktoren und Bedingungen analysieren, die die Immunantwort und das immunologische Gedächtnis beeinflussen.

„Wir wollen wissen, unter welchen Bedingungen sich diese T-Gedächtniszellen so verändern, dass sie zur Erkrankung beitragen und wie sie sich nach unterschiedlichen Reizen wie Virusfektion, Rauch und Sau­erstoffmangel auf die Immunantwort auswirken“, erläuterte Marcus Peters von der Ruhr-Universität Bochum.
© hil/aerzteblatt.de